Eine Thriller-Geschichte

Es war Freitag. 13 Januar. Ja ich weiß, Freitag, der 13, Unglückstag und so weiter. Aber ich war noch nie abergläubisch. Also ging ich natürlich wie gewohnt von meiner Freundin nach Hause. Der Schnee lag hoch und frierend zog ich meine Jacke fester zu. Die wunderschöne, schwarze Jacke, die ich von meiner Großmutter zu Weihnachten bekommen hatte. Sie ist sehr schön, aber darin fror ich mehr, als in meiner anderen Winterjacke. Wenn ich dies gewusst hätte, hätte ich wohl meine Großmutter gebeten, mir eine dickere zu kaufen. Aber wie heißt es so toll? Wer schön sein will muss leiden. Dies nahm ich also hin und stampfte mürrisch über das schneebedeckte Weizenfeld. Ich wusste, dass ich auch durch das Wohngebiet laufen konnte, aber das war mir ein zu großer Umweg. Auch wenn Bauer Bötcher sich dann wieder aufregten würde, falls er mich erwicht. Er mochte es nie, wenn man über seine Felder lief. Aber ist doch egal! Im Winter wächst da eh nichts., dachte ich mir wohl besonnen. Ein eisiger Wind lies mich erzittern. Ich blieb stehen um mir mit meinen weißen Handschuhen den Schal zurecht zu machen. Dann stampfte ich weiter. Das Feld schien unendlich zu wirken. Und dann noch diese Kälte! Wie jedem Freitag, wenn ich von meiner Freundin nach Hause lief, ärgerte ich mich darüber, dass meine Eltern mich nicht einfach abholen können. Wenigstens im Winter! Meine kurzen, blonden Haare wippten im Gleichschritt mit. Gelangweilt starrte ich auf den Schnee. Hätte ich doch mein Handy dabei. Dann könnte ich wenigstens Musik hören. Ich hing anscheinend zu sehr in meinen Gedanken, zumindest konnte ich die schweren Schritte eines Mannes nicht hören. Ehe ich begriff, dass mir jemand folgte, wurde mir auch schon ein in Chloroform getränktes Tuch unter die Nase gehalten, sodass ich nicht mehr schreien konnte. Ein Messer blitzte auf, ich weitete meine Augen, kurz, bevor ich durch das Chloroform ohnmächtig wurde. Blut spritzte auf den schönen, weißen Schnee und und verwandelte ihn in ein Trauerspiel des Bösen. Man lies von mir ab, ich sickerte zu Boden. Der Mann lächelte kurz. Ganz kurz, bis er verstand, dass er mich hier nicht liegen lassen kann. Schnell wie der Wind rannte er fort. Nach einigen Minuten kam er wieder, mit einem Sack. Knapp eine halbe Stunde später schleppte er mich, im Sack liegend, zu seinem Auto. Dort schmiss er mich in den Kofferraum. Er setzte sich ans Steuer, der Wagen sprang an, der Motor brummte und das Fahrzeug bewegte sich davon.